Personenüberwachungen oder Observationen machen eigentlich 80% unserer Aufträge aus.

Leider können wir nicht öffentlich über solche Fälle berichten – auch anonymisiert – da die involvierten Personen sich sehr wohl erkennen würden und unsere Kunden dies nicht schätzen.

Eine ganz spezielle Kundin aber hat uns ausdrücklich darum gebeten ihren Fall hier im Internet zu schildern. Gerne kommen wir Ihrem Wunsch nach, Frau A.

Der Fall F.

Frau A. hatte schon seit 6 Monaten eine Fernbeziehung mit einem wohlsituierten Mann mittleren Alters. Er nannte sich F.

F. war angeblich Immobilienmakler für hochpreisige Villen und verkehrte in besten Kreisen.

Frau A. traf sich mit ihm nur ein, zwei Mal im Monat. Sie telefonierten aber viel und schrieben sich SMS.

Schon bald war er jedoch immer wieder tageweise nicht erreichbar. Das Handy ausgeschaltet, keine Antwort auf SMS.

Erst am nächsten Tag meldete er sich jeweils wieder und erklärte er habe wichtige Termine gehabt, sei geschäftlich verreist, das Handy sei kaputt gewesen, das Handy im Hotel liegen gelassen etc etc.

Die grosse Anzahl verschiedener Ausreden machte Frau A. stutzig. Hätte der Geliebte immer wieder die gleiche Ausrede benutzt, wäre er wohl davon gekommen. So aber wurde Frau A. misstrauisch.

Sie übertrug uns das Mandat, gab uns die nötigen Informationen und zwei unserer Privatdetektive standen am nächsten Morgen diskret beim Wohnhaus von F., um seine Tagesaktivitäten zu beobachten.

Anstatt “in besten Kreisen” wohnte der Villenmakler in einer Genossenschaftswohnung. Das soll aber noch nichts bedeuten. Vielleicht ist er ja ein genügsamer Mensch.

Offenbar schien er an diesem Tag nicht viel Arbeit ausser Haus zu haben, denn er fuhr erst am späten Nachmittag weg. Nach einer einstündigen Fahrt erreichte er sein Ziel, einen Coiffeursalon.

Frau A., die laufend über die Aktivitäten von F. informiert wurde, fragte sich zu Recht, weshalb jemand eine Stunde lang fährt, nur um sich die Haare zu schneiden. Diese Frage sollte sich bald erübrigen.

F. verliess den Salon kurze Zeit später zusammen mit der Inhaberin, einer Frau mittleren Alters.

Gemeinsam fuhren die beiden ins Stadtzentrum und begaben sich Arm in Arm in ein Restaurant, wo es auch während des Essens immer wieder zu romantischen Berührungen kam.

Unsere beiden Privatdetektive hatten sich ebenfalls in das Restaurant gesetzt und filmten mit.

Obwohl F. immer wieder scheinbar Texte in sein Handy tippte und auch am Tisch telefonierte, versuchte Frau A. vergeblich ihn telefonisch zu erreichen: sein Handy war ausgeschaltet – jedenfalls jene Nummer, die Frau A. wählte.

Offenbar hatte der Herr zwei verschiedene Handynummern.

Als F. und seine Begleiterin das Restaurant verliessen, schlenderten sie eng umschlungen zu den Autos zurück und fuhren zum Wohnhaus der Coiffeuse. Gemeinsam betraten sie das Einfamilienhaus.

Etwa gegen Mitternacht ging das Licht aus. Am nächsten Morgen verliessen die beiden händchenhaltend das Haus, verabschiedeten sich mit einem Kuss und der Cavaliere fuhr alleine zu seinem Wohnhaus.

Die Vermutungen unserer Kundin hatten sich bestätigt. Doch Frau A. wollte die Observation weiterführen, bis sich F. wieder bei ihr meldet. Das tat er aber den ganzen Tag nicht.

Nachdem Hochpreis-Villenmakler F. erneut den ganzen Tag in seinem Wohnhaus verbracht hatte, verliess er es abends wieder.

Diesmal ging’s nicht so weit. Nach 30 Minuten war er schon am Ziel: ein Tanzkurs. Er tanzte den ganzen Abend mit der gleichen Partnerin – nicht die Coiffeuse, nicht Frau A. Eine neue Frau. Was aber nichts sonderbares ist.

Sonderbar war lediglich: für Frau A. war sein Handy noch immer ausgeschaltet, obwohl er bei seiner Ankunft vor dem Tanzlokal ein Telefonat führte.

Nach dem Tanzkurs fuhr er seine Tanzpartnerin nach Hause und ging ebenfalls mit hinein. Erst am nächsten Morgen verliess er dieses Gebäude wieder. Frau A. hatte nun genug gesehen.

Gleich zwei andere Frauen. Das war ihr zu bunt.

Sie entschloss sich, die beiden anderen Frauen anzurufen und ihnen alles zu erzählen.

Offenbar hatten die anderen beiden ebenfalls eine “Fernbeziehung” mit dem Cavaliere und trafen sich mit ihm nur gelegentlich.

Der Coiffeuse habe er übrigens erzählt, er sei private Banker. Bei der Tanzpartnerin gab er sich als Liegenschaftenverwalter aus. Es scheint als suchte er auch bei seinen angeblichen Berufstätigkeiten die Abwechslung.

Die drei Damen fanden heraus, dass jede von ihnen eine andere Handynummer von F. hatte.

Sie entschlossen sich ihm eins auszuwischen. Als Immobilien-Private-Banking-Makler F. tags darauf Frau A. anrief und ihr erklärte, dass ihn eine schlimme Grippe an’s Bett gefesselt und er deshalb das Handy abgestellt hatte, vereinbarte sie mit ihm das nächste Rendez-vous.

Frau A. hatte zu diesem Rendez-vous auch die anderen beiden Damen eingeladen, die pünktlich im Restaurant erschienen und es genossen, F. eine rauschende Szene zu machen. Sie leerten Getränke über ihn aus und wünschten ihn lautstark dahin, wo der Pfeffer wächst.

Anschliessend gingen die drei Frauen zusammen etwas trinken und wurden Freunde.

Als Frau A. uns von diesem Abend erzählte, hat sie Tränen gelacht – Freudestränen. Wir auch.

Dies wird wohl für lange Zeit der einzige Beitrag über eine private Observation auf diese Webseite bleiben.

Wir danken Frau A. für ihr Vertrauen in unsere Privatdetektei und wünschen ihr, dass sie auch künftig viel Humor im Umgang mit Strolchen und Spitzbuben behält.